Wie funktioniert eine Golf Fernmitgliedschaft?

Von den rund 640.000 Golfern, die im Deutschen Golf Verband (DGV) in 850 Golfclubs organisiert sind, besitzen etwa 220.000 von ihnen eine Fernmitgliedschaft. Die Tendenz ist steigend, was nach Ansicht von Experten zu einem guten Teil an der Einführung der Platzreife für deutsche Golfplätze liegt. Um seinen „Golf-Führerschein“ zu machen bzw. einen Golfplatz betreten zu dürfen, muss man ein bestimmtes Handicap aufweisen. Das Handicap entspricht dem Ziel beim Golfspiel, den Parcours mit so wenigen Schlägen wie möglich zu bestreiten. Wer das Handicap niedrig hält, liegt nur wenig über der offiziellen Vorgabe, mit der ein sehr guter Spieler ein Loch absolviert haben sollte. Wird die Vorgabe sogar überboten, das heißt, man schafft ein Loch „unter Par“, dann ist dies ein seltenes Ereignis, das insbesondere von Amateuren als spektakulär gefeiert werden kann.

Das Training und die Prüfungen für die Platzreife übernehmen üblicherweise die Golfclubs. Die Fernmitgliedschaft ist nun die günstige Alternative, um von diesem Service zu profitieren und sich den Traum Golfplatz zu erfüllen. Außerdem wird man nach der Aufnahme in die Mitgliederliste des DGV automatisch im DGV-Intranet geführt, sodass sich die eigene Wertungszahl von Turnier zu Turnier aktualisiert.

Die Beiträge belaufen sich nur auf rund einem Zehntel der sonst üblichen Kosten für eine Vollmitgliedschaft. Man kann also mit einer Fernmitgliedschaft wesentlich günstiger golfen als ohne diesen Status. Dafür haben Fernmitglieder nicht dieselben Rechte. Sie besitzen in den Vereinsgremien kein volles Stimmrecht und müssen für das Spielen auf clubeigenen Golfplätzen noch eine Greenfee entrichten. Wer ohnehin nur gelegentlich spielen möchte, für den ist eine Fernmitgliedschaft eine besonders kostengünstige Wahl. Doch wie funktioniert eine Golf Fernmitgliedschaft überhaupt und welche Schritte sind für dafür notwendig?

Fernmitgliedschaft: Golfclub oder Vermittlungsagentur

Die gute Nachricht gleich vorneweg: Für die Fernmitgliedschaft in einem Golfclub sind nur wenige Schritte vonnöten. Der Aufwand hält sich also in engen Grenzen. Zunächst gilt es, sich an einen Anbieter zu wenden, der eine Fernmitgliedschaft in einem Golfclub anbietet. Dabei kann es sich um dem Golfsport zugewandte Vermittlungsagenturen wie Onegolf handeln, die sich auf die boomende Nachfrage spezialisiert haben, oder um reguläre Golfclubs, die ihre Mitgliederkontingente auf diese Weise auffüllen möchten. Der Hintergrund ist nämlich eine Regel des DGV, um die Mitgliederzahlen in den Golfclubs zu begrenzen. Auf diese Weise wird eine zu starke Beeinträchtigung beim Golf spielen durch Überfüllung vermieden.

Golfclubs mit einem 9-Loch-Golfplatz dürfen durch das Limit nur 700 Mitglieder haben und Vereine mit einem 18-Loch-Golfplatz nur 1.400 Mitglieder. Wir empfehlen, sich an eine Vermittlungsagentur zu wenden, weil Fernmitglieder hier tendenziell einen besseren Service und bessere Konditionen erwarten dürfen. Ein Vergleichstest sollte in heutigen Zeiten ohnehin Standard sein, um gezielt die Spreu vom Weizen zu trennen. Die wichtigsten Kriterien sind die Grundgebühren und die Höhe der Greenfee. Manche Anbieter locken zudem mit attraktiven Extras wie kostenlosem Golftraining, Fitnesstraining, diversen Aktionen und Rabatten sowie eigenen Golfturnieren und Golfreisen.

Wie geht es nun weiter?

Sobald der passende Anbieter gefunden wurde, muss der Antrag gestellt werden. Das Online-Formular wartet in der Regel auf der Webseite des Anbieters in digitalisierter Form und braucht nur noch ausgedrückt, ausgefüllt und verschickt zu werden. Sobald der DGV-Ausweis eingetroffen ist, kommt man in den Genuss aller Rechte und muss diesen fortan an den Golfplätzen vorweisen. Ist man noch nicht im Besitz der Platzreife, dann kann man sich nun an einen Golfclub wenden, um mit dem Training für die Prüfung zu beginnen.

Golf-Fernmitgliedschaft im Ausland

Golfplätze verbinden Kunst, Kultur und Sport auf eine eindrucksvolle Weise. Die schönsten Golfplätze der Welt stellen einen eigenen Kosmos dar und einen Tag auf einem dieser berühmten Golfplätze im Ausland zu verweilen, ist der Höhepunkt eines jeden Urlaubs. Viele Golfer fragen sich deshalb zurecht, ob eine deutsche Fernmitgliedschaft auch für ausländische Golfanlagen gilt. Diese Frage muss mit einem klaren Ja beantwortet werden, denn der DGV-Ausweis ist auch im Ausland anerkannt.